Das Firmware-Update 2.0 für die Canon EOS 7D ist da

Schon länger habe ich für meine EOS 7D auf ein Firmware-Update gehofft, dass es erlaubt, die ISO-Stufen einzuschränken oder als (max.) Bereich festzulegen. Für einfache Fotoshootings oder im Studio ist dies sicherlich keine wirkliche Bereicherung, doch wenn man als Hochzeitsfotograf gebucht wird, wird einem alles abverlangt. Der Hochzeitsfotograf muss einfach für jede Situation gewappnet sein und so beispielsweise von einer Gegenlichtsituation plötzlich Hochzeitsfotos im Schatten und dann blitzschnell die nächsten Hochzeitsbilder in der prallen Sonne machen – selbst in Hamburg. 😉 Das ist der Alltag eines Hochzeitsfotografen. Stellt der Fotograf in solchen Situationen seine Kamera manuell ein, muss er blitzschnell Blende, Belichtungszeit und die ISO-Einstellung ändern. Da ist so eine Auto-ISO-Funktion mit Bereichseinschränkung schon eine wirkliche Erleichterung. Nikon-Fotografen kennen diese Funktion übrigens schon länger, hier lässt sich zumindest an manchen Kameras der ISO-Bereich einschränken. Ende Juni diesen Jahres hat Canon das Update 2.0 für die EOS 7D angekündigt, hierin enthalten ist unter anderem genau diese Funktion. Gestern war es dann endlich soweit, Canon hat das Firmware-Update 2.0 für die EOS 7D auf der Website freigeschaltet – und ich habe es gleich heruntergeladen und installiert.

Nach dem Download von der Canon-Website installiert man die neue Version der Firmware (bitte unbedingt die Installationshinweise von Canon beachten und während der Installation die Kamera bloß nicht ausschalten!!!). Dies dauert ein paar Minuten und schon ist die neue Version der Firmware installiert. Die alten Einstellungen wie ‚My Menu‘ und sonstige Einstellungen bleiben bei einem solchen Update übrigens vorhanden, so schreibt es zumindest Canon – bei mir war es auch bisher immer so. Beim Update auf Version 2.0 musste ich allerdings Datum, Uhrzeit und Zeitzone neu einstellen, ansonsten blieb alles wie es vorher war.

Doch welche Funktionen bringt dieses ‚leistungssteigernde Upgrade‘ alles? Lt. Canon sind folgende Änderungen inbegriffen:

– ein größerer Pufferspeicher für RAW-Aufnahmen
– kamera-interne Bearbeitung der Bilder
– variable Auto ISO Einstellungen
– die Unterstützung des aktuellen Canon GPS Empfängers GP-E2

Größerer Pufferspeicher für RAW-Aufnahmen
Mit der neuen Firmware nutzt die EOS 7D neue Algorithmen, die beispielsweise auch in der aktuellen EOS 1D-X genutzt werden. Hierdurch wird die Rechenleistung gesteigert und somit eine maximale Kapazität von 25 RAW-Bildern und 130 JPEGs erreicht. Das heißt, dass im entsprechenden Modus zukünftig noch mehr Aufnahmen bei einer Geschwindigkeit von bis zu über acht Bildern pro Sekunde gemacht werden können.
Für mich ist das zwar ganz nett, aber ich fotografiere meine Hochzeiten, Familien, Babys und sonstigen Portraits meist mit weit weniger als acht Bildern/Sek. 😉

Kamera-interne Bearbeitung
Jetzt ist es auch möglich, neue Bearbeitungsfunktionen direkt in der Kamera anzuwenden. So können lt. Canon-Website bereits unmittelbar nach der Aufnahme Einstellungen wie Schäfre, Weißabgleich in der Kamera gestellt werden. Ebenfalls lassen sich chromatische Aberrationen, Vignettierungen und Verzeichnungen in der Kamera korrigieren.
Da ich grundsätzlich in Farbe fotografiere (RAW) und die weitere Bearbeitung in Adobe Lightroom mache, hätte ich schon manchmal gerne dem Model direkt beim Fotoshooting auf der Kamera gezeigt, wie das Foto nach der schwarz/weiß-Bearbeitung zumindest ungefähr aussieht, von daher ist es eine sinnvolle Erweiterung.
Kleiner Tipp am Rande: wenn die Fotos am Ende des Shootings sowieso schwarz/weiß sein sollen, könnt Ihr auch in s/w fotografieren und die Bilder nachträglich am Rechner wieder zu Farbfotos machen. So könnt Ihr dem Model direkt beim Shooting schon ein paar Bilder in der in der ungefähren Endfassung zeigen. Bitte hier nicht vergessen, die Bilder als RAW aufzunehmen, sodass eine nachträgliche Umwandlung in Farbe auch möglich ist! Ob das auch an Eurer Kamera funktioniert, solltet Ihr am besten selbst ausprobieren.
Auch können mit der neuen Firmware die Fotos vorab schon in der Kamera bewertet werden. Die Bewertung kann von Digital Photo Professional, Apple Aperture, Adobe Lightroom und der Adobe Bridge als Teil von Adobe Photoshop gelesen werden.
Die Audiosteuerung wurde mit der Firmware 2.0 ebenfalls optimiert. Hier werden unter anderem durch einen digitalen Filter die Störgeräusche, die beispielsweise während der Aufnahme durch Wind entstehen, reduziert.

Variable Auto ISO Einstellungen
Sofern Auto-ISO eingestellt ist, kann der maximale ISO-Wert im Bereich von 400 bis 6.400 festgelegt werden.

Unterstützung des aktuellen Canon GPS Empfängers GP-E2
Durch die Unterstützung des Canon GPS Empfängers GP-E2 können seit dem Update auf die Firmware Version 2 Aufnahmen mit GPS-Informationen versehen werden. Die vom GPS Empfänger gelieferten Daten werden in den EXIF-Daten der Fotos abgelegt, sodass man immer nachvollziehen kann, wo das Foto gemacht wurde. Sicherlich eine Bereicherung für Landschafts– und Urlaubsfotografen.

Abschließend kann ich feststellen, dass das Firmware-Update für mich als Fotograf mit dem Schwerpunkt in der Hochzeits-, Kinder– und Portraitfotografie lediglich zwei in der Praxis einsetzbare Funktionen bietet. Dies ist zum einen die Möglichkeit der kamerainternen Bildbearbeitung um schnell die Wirkung der Bilder nach einem bestimmten Enwicklungsschritt zu zeigen, und zum anderen die für mich lang ersehnte Möglichkeit, die ISO-Werte in der ISO-Automatik sinnvoll einzuschränken. Ich bin schon ganz gespannt, ob sich das in der Praxis bewährt, oder ob ich zukünftig doch weiterhin die ISO-Werte manuell einstellen werde. Ich werde auf jeden Fall berichten.